Feature und Reportagen von Jane Tversted und Martin Zähringer


Am 30. Januar 2024 um 20:00 Uhr sendet NDR Kultur unser Feature "Isuma - Filmen am Rande der Welt". Ein Click auf das Foto führt zur Sendung.
Eine Inuit-Familie: Mutter, Tochter, Säugling 
			und Sohn auf einem der typischen Quads, die den ganzen Tag durch Igloolik kurven.

Isuma

Filmen am Rande der Welt

Die arktische Siedlung Igloolik liegt in einer kargen Landschaft an der Hudson Bay. Sie hat nur etwa 1600 Einwohner. Alles muss per Schiff importiert werden: Die Häuser, die Möbel, die Kleidung, die Nahrungsmittel, die Quads und der Diesel, der für Heizen und jede Art von Motor benutzt wird.

Igloolik liegt im autonomen Inuitgebiet Nunavut im Nordosten Kanadas. Etwa seit der Gründung von Nunavut im Jahr 1999 ist das Filmkollektiv Isuma in Igloolik aktiv. Ihr erster Spielfilm „Atanarjuat: The Fast Runner“ wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Es folgten weitere Spielfilme und eine vielseitige Medienproduktion, die auch die Entwicklung von Nunavut kontinuierlich begleitet.

Das Feature zeichnet ein Portrait des Filmkollektivs, das seit fast drei Jahrzehnten aktiv ist. Wie war es am Anfang? Wie ist es heute? Was treibt sie an?

Erstausstrahlung 21. Oktober 2023

Das Feature wurde gefördert durch ein Arbeitsstipendium der Film- und Medienstiftung NRW.

  • Produktion WDR 2023
  • Regie Nikolai von Koslowski
  • Redaktion Leslie Rosin/ Adrian Winkler
Am 27./28. Mai 2023 wiederholt DLF/DLF Kultur unsere Lange Nacht über Climate Fiction. Das Foto ist ein Filmstill aus der Ausstellung „The Living with Hurricanes: Katrina and Beyond“ im Presbytere Louisiana State Museum, New Orleans. Ein Click auf das Foto führt zur Sendung.
Filmstill aus der Ausstellung „The Living with Hurricanes: Katrina and Beyond“ im Presbytere Louisiana State Museum, New Orleans

Der Planet schlägt zurück!

Eine lange Nacht über das Klima in der Literatur

In unserer 3-stündigen Langen Nacht stellen wir Romane und Sachbücher vor, ein fiktives Tagebuch und Ökothriller, Science Fiction und auch Lyrik zum Thema Klima in der Literatur. Es ist ein erstaunlich großes und wachsendes Literaturfeld, das der amerikanische Journalist Dan Bloom Climate Fiction genannt hat.

  • Produktion DLF 2020
  • Regie Beate Ziegs
  • Redaktion Monika Kuenzel
Am 6.12.2020 um 19:04 wiederholt WDR unser Feature „Climate Fiction“
New York 2140 neben einer Buddha Figur auf einem kleinen Tisch im Garten von Kim Stanley Robinson

Climate Fiction

Über den Klimawandel in der Literatur

Hurrikan Katrina hat 2005 die Golfküste im Südosten der USA stark verwüstet, 2012 kam Sandy bis nach New York, 2017 zog Irma zerstörerisch über Florida. Solche Tragödien haben in der Literatur sogar ein eigenes Genre begründet: CliFi

Gerade in den USA, wo das Thema Klimawandel immer noch zu heftigen Kontroversen führt, hat sich Climate Fiction oder auch Climate Change Fiction als Strömung etabliert.

Die Referenz zu SciFi - also Science Fiction - ist gewollt: Einer der wichtigsten Climate Fiction Autoren kommt aus der SciFi-Tradition: Kim Stanley Robinson.

Robinson, berühmt für seine „Mars Trilogie“, leuchtet in vielen seiner Romane die wissenschaftliche, technische und politische Seite des Klimawandels aus. In seinem Roman „New York 2140“ (2018) verlegt er die Handlung in eine nicht allzu ferne Zukunft, in der der Atlantik um 15 Meter angestiegen ist und die Stadt überflutet hat.

Am Golf von Mexiko hat sich dagegen eine realistische CliFi-Tradition entwickelt, die von konkreten Ereignissen wie den immer massiver werdenden Hurrikans erzählen. Reagiert CliFi auf die Realität oder nimmt sie die Fakten vorweg? Und inwiefern unterscheiden sich Fakten und Fiktion?

  • Produktion WDR/DLF 2018
  • Regie Philip Bruehl
  • Redaktion Leslie Rosin
Am 4.2.2020 um 19:15 wiederholt Deutschlandfunk unser Feature „Passagen der Erinnerung“. Jetzt als Teil 1 einer DLF-Reihe: Dekolonisiert Euch! Ein Click auf das Foto führt zur Sendung.
Im Vordergrund eine Scherbe, im Hintergrund eine Malerei von LaVaughn Belle

Passagen der Erinnerung

Das koloniale Erbe Dänemarks in der Karibik

Zucker war das Weiße Gold für den Aufschwung der Neuen Welt im 18. Jahrhundert, der transatlantische Dreieckshandel war sein Motor und die ehemals Dänisch-Westindischen Inseln in der Karibik waren als Kolonie äußerst profitabel. Problematisch dagegen ist die Erinnerung an die Sklavenwirtschaft auf den Zuckerrohrplantagen.

Die Dänen haben 1917 die Inseln samt Einwohnern an die USA verkauft und wollten damit einen Schlusspunkt setzen. Viele Nachfahren der ehemals versklavten Afrikaner wiederum suchen die Wurzeln ihrer Identität.

Wie recherchiert ein Afro-Karibe, was auf der berüchtigten Mittelpassage verloren ging, als seine Vorfahren über den Atlantik verschleppt wurden? Welche Quellen der Erinnerung gibt es für einen Dänen in Kopenhagen? Und wie bringt das Dänisch-Westindische Archiv, das jetzt mit Millionen Dokumenten online geht, beide zusammen?

Das Feature zeigt Umrisse einer postkolonialen Erinnerungskultur und beobachtet Menschen auf den Passagen ihrer Erinnerung.

  • Produktion DLF 2017
  • Regie Axel Scheibchen
  • Redaktion Wolfgang Schiller
Demo von Almen Modstand in Aarhus

Gemeinnütziger Widerstand

Die Dänen und der Ghettoplan ihrer Regierung

In Dänemark veröffentlicht die Regierung jedes Jahr eine sogenannte Ghettoliste. Als Ghetto gilt ein Wohngebiet mit über 1000 Bewohnern mehrheitlich aus dem nichteuropäischen Ausland. Der Bildungsstand ist niedrig, die Arbeitslosigkeit hoch.

Eigentlich ist ihre Zahl durch Infrastrukturmaßnahmen stetig zurückgegangen, dennoch plant die Regierung, bis zum Jahr 2030 alle „Ghettos“ zu beseitigen. Sie propagiert soziale Mischung statt Parallelgesellschaft.

Aber es regt sich Widerstand. Denn geplant ist auch, tausende gemeinnützige Wohnungen abzureißen. Dabei wohnt jeder fünfte Däne gemeinnützig. Sie trauen dem Ghettoplan nicht.

  • Produktion SWR2 2019
  • Regie Karin Hutzler
  • Redaktion Wolfram Wessels